DR. HEINZ HANNESSCHLÄGER

"Wenn scheinbar nichts mehr geht –
gibt es noch viel zu tun"

Palliativmediziner versuchen Patienten zu unterstützen, die medizinisch-naturwissenschaftlich als unheilbar gelten, d.h. an einer fortschreitenden Erkrankung leiden und damit auch mit ihrer Sterblichkeit konfrontiert werden. Es geht hier oft um Patienten mit Krebs, aber auch mit einer Reihe anderer chronisch fortschreitender Krankheiten, die Herz, Lunge, Nieren oder das Nervensystem betreffen.

 

Palliative Betreuung sollte möglichst früh im Krankheitsverlauf einsetzen, weil sie dann besonders erfolgreich sein kann. Es gibt gute Hinweise aus der speziellen Onkologie, dass frühe Palliativbehandlung nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern auch die Lebenszeit verlängert (wahrscheinlich weil weniger aggressive, nicht mehr indizierte Therapien den Patienten angeboten wurden). Nach meiner 10-jährigen Erfahrung in einem Palliativteam des Kaiserin Elisabeth Spitals der Stadt Wien habe ich Kompetenzen in diesem sensiblen Bereich gesammelt, die ich gerne weitergeben möchte.

 

Ziel meiner Beratung und Begleitung sollte der Gewinn von mehr Lebensqualität unter außergewöhnlichen und belastenden Umständen sein. Sie sollten auch wieder mehr Kontrolle über ihr Leben und ein Stück Unabhängigkeit vom Krankenhaus erlangen. Da sich Krankenanstalten aus wirtschaftlichen Gründen immer mehr zu modernen zentralistischen Gesundheitsfabriken mit einer Reparaturmentalität entwickeln, braucht es Ärzte im niedergelassenen Bereich, die den Bedarf an individualisierter Medizin abdecken.

 

Ein wichtiger Baustein zur Erlangung dieser Unabhängigkeit kann das rechtzeitige Verfassen einer beachtlichen oder verbindlichen (notariell beglaubigten) Patientenverfügung sein. Als langjähriger Krankenhausarzt kann ich sie aus meiner Erfahrung beraten, welche medizinischen Maßnahmen im letzten Lebensabschnitt für sie sinnvoll bleiben bzw. welche ärztlichen oder pflegerischen Interventionen dann als nicht mehr erwünscht dokumentiert werden sollten. So bekommen sie ein Stück Einfluß auf die Gestaltung einer besonders individuellen Lebensphase, die man in unserer Gesellschaft immer noch gerne aus dem Alltag ausklammert.

 

 

 

Was kann ich einbringen?

• Zehnjährige Erfahrung im Palliativteam des Kaiserin Elisabeth Spitals der Stadt Wien

• Medikamentöse Schmerztherapie bei starken Schmerzen, die auf bisherige Therapien ungenügend angesprochen haben

• Medikamentöse Symptomlinderung bei Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Müdigkeit, andere Nebenwirkungen nach Krebstherapien

• Ausstellung von Wahlarztrezepten (können in der Regel ohne Umschreiben auf ein Kassenrezept in den Apotheken eingelöst werden)

• Hypnosesitzungen zwecks Stärkung der Eigenressourcen

• Hausbesuche, besonders auch in betreuten Alten- und Pflegeeinrichtungen, sind in komplexen Situationen möglich

 

Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist eine unterstützende Beratung der Angehörigen, die unter den ungewohnten Belastungen besonders leiden. Ich werde selbstverständlich auch eine Vernetzung mit behandelnden Hausärzten, Kliniken und regionalen Hospizdiensten anstreben. Hausbesuche sind in besonders schwierigen, komplexen Situationen möglich.

 

 

 

Was kann Palliativmedizin nicht?

Ihre körperliche Krankheit zum Verschwinden bringen, alles Leid abnehmen und ihnen eine Auseinandersetzung mit unserer Sterblichkeit ersparen. Das Akzeptieren und Annehmen der Nachricht von einer medizinisch nicht mehr heilbaren Erkrankung ist ein besonders schmerzhafter und belastender Prozess. Mein unterstützendes Leistungsangebot soll Rückzug und Demotivation möglichst verhindern und ihnen etwas mehr Lebensqualität in einer kostbaren Zeit bringen. Mein Motto, das nicht nur in inkurablen Situationen gelten sollte: Gerade im klaren Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit, ist es von Bedeutung innere Kraftquellen zu erschließen und versuchen ein besonders kreatives und sinnerfülltes Leben zu inszenieren.

 

 

nach oben